Brauchen wir als Verein eine Homepage?

Spontan werden die meisten JA sagen. Aber stimmt das wirklich? Welches sind die Gründe, mit einer Homepage mit einem Verein in die Öffentlichkeit zu treten? Welche Inhalte (Texte, Bilder) sollen publizierte werden? Wem soll die Homepage nützen? Welche Interaktionsmöglichkeiten sollen genutzt werden?

Ja, wir brauchen eine Homepage!

Wenn zu obigen Fragen schlüssige Antworten gefunden werden, lohnt es sich, über eine Homepage nachzudenken. Damit die Homepage aber nicht zu einem "Happy Engineering" verkommt, zur reinen Lust an der Freude, sondern für den Verein wie auch für den Nutzer Vorteile verschaft, braucht es einige Überlegungen. Wie ich bereits im Blogbeitrag zur Digitalisierung (Digitaler Verein - wieviel muss sein?) hingewiesen haben, lohnt sich ein Schrittweises vorgehen.

Der Weg zur eigenen Homepage

Rasch weiss jemand einen Provider, welcher einen einfach zu bedienenden Homepage-Baukasten zu geringen Kosten anbietet. Aber auch hier gilt, nicht ein Produkt steht im Vordergrund, sondern die Bedürfnisse des Vereins und des Zielpublikums. Darum gilt es in einem ersten Schritt, die Anforderungen zusammenzustellen. Und das ganze projektmässig aufzugleisen. Das heisst, es wird geklärt, wer welche Schritte in welcher Zeit mit welchen Mitteln vornimmt. Dann kann es losgehen!

Anforderungen

Ganz einleitend habe ich einige Fragen aufgeführt. Hier im Sinne einer Checkliste mögliche Punkte, welche geklärt werden müssen. Dabei ist jeweils festzuhalten, ob es sich um ein Muss- oder Kann-Kriterium handelt. Muss-Kriterien sind zwingend umzusetzen, Kann-Kriterien sind dann das Sahnehäubchen, welches auch fehlen darf, und es dennoch immer noch fein schmeckt. Zudem sollen Prioritäten und Zeiträume festgelegt werden. Nicht immer müssen alle Muss-Kriterien gleichzeitg zur Verfügung stehen. Ein sinnvolles aufteilen auf mehrere Realisierungsschritte kann sinnvoll und ressourcenschonend sein.

Zweck und Ziel

Warum haben wir eine Homepage?

Nutzer

Wen wollen wir damit erreichen? Unsere Mitglieder, die Öffentlichkeit, mögliche neue Mitglieder? Interne Nutzung für Vorstand, Funktionäre und Mitglieder?

Inhalte

Welche Inhalte sollen publiziert werden?

  • Aufgaben und Aktivitäten des Vereins
  • Mitgliedschaftsmöglichkeiten
  • Geplante Termine
  • Berichte über vergangene Anlässe
  • Fachinformationen (zB auch Reglemente)
  • Blog
  • Termin-Reservationen
  • Netzwerk, Links
  • Verbindung zu Social Media
  • ...

Funktionen

Geht es nur um die Präsentation des Vereins oder soll zugleich auch die Mitgliederverwaltung, die Buchhaltung, die Mitgliederinformation damit gelöst werden? Sollen eigene E-Mail-Adressen genutzt werden können?

Bilder- und Farbenwelten

Welche Vorgaben bezüglich der Bilderarten, -typen, Logos, der zu verwendenden Farben sind einzuhalten? Gibt es verfügbares Bildmaterial? Dürfen Logos verwendet werden?

Welche Rechte an Bildern bestehen? Welche Urheberrechte bestehen?

Datenschutz

Welche Daten werden durch die Homepage erhoben? Welche Datenschutzregeln sind zu beachten?

Kontakt

Welche Kontaktmöglichkeiten sollen bestehen? Werden Adressen, Telefonnummern bekannt gegeben? Gibt es ein Kontaktformular?

Priorisierung

Sobald zu obigen Fragen, und sicherlich noch weiteren Themen, Antworten vorliegen, können diese Priorisiert und auf eine Timeline gelegt werden.

Umsetzung

Erst jetzt kann die Suche nach einem passenden Anbieter gemacht werden. Dabei gibt es grundsätzlich vier Möglichkeiten:

  1. Möglicherweise bestehen Verbandslösungen, auf welche aufgesprungen werden kann. Da sind dann die Vorgaben zu Corporate Design bereits gelöst.
  2. Spezialisierte Vereinsplattformen wie Clubdesk oder andere bieten eine Vielzahl von Funktionen.
  3. Wenn die Wahlfreiheit besteht, kann im Internet mit einer spezialisierten Website wie zum Beispiel Providerliste oder Hostingtipp ein entsprechender Anbieter gesucht werden. Und hier muss dann akribisch geklärt werden, ob die angebotenen Baukasten des Providers genügen.
  4. Oder es wird ein CMS wie Joomla! oder WordPress eingesetzt werden soll. Die beiden CMS haben den Vorteil, dass eine Unzahl von Templates besteht und eine grosse Gestaltungsfreiheit besteht. Der Nachteil dabei ist, dass es dafür vertiefte Kenntnisse braucht, um die gewünschten Resultate zu erzielen.

Es wird dann mit dem gewünschten Provider ein Hosting-Vertrag abgeschlossen. Je nach Provider gestalten sich dann die ersten Schritte recht einfach und rasch sind die ersten Inhalte publiziert.

Wiederum lohnt es sich hier, Schritt für Schritt vorzugehen. Es gnügt mal in einem ersten Schritt nur die Startseite (Home) zu erstellen. Diese dann von einigen Pilotnutzer mal testen zu lassen und deren Feedback einzusammeln. Noch sind Änderungen einfach anzubringen. Dann die ersten Funktionen wie Kontaktformular, dann weitere Seiten.

Fazit

Wie so oft heisst auch hier NPO zwar not-for-profit, aber nicht non-professional. Ein strukturiertes Vorgehen hilft, viele Stolperfallen und Frustrationen zu vermeiden. Eine erfahrene Begleitung in einem solchen Projekt ist durch den Autor Marcel Niederer möglich.

Auf alle Fälle, ein lohnendes Unterfangen, wenn Mitglieder und Interessierte auf eine attraktive Art und Weise zu den notwendigen Informationen gelangen.

 
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